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Liu+Xiao+bo, in Hanyu Pinyin ‚Liú Xiaobo’ geschrieben, kann beim näheren Betrachten als eine Einheit von drei Schriftzeichen (Hanzi) gelesen und verstanden werden:
– das erste Schriftzeichen ist sein Familiennamen, der traditionell geschrieben dann wie ‚lau’ gelesen, heute jedoch vereinfacht mit 6 Strichen geschrieben, meistens eher als ‘liú’ gesprochen würde.
– das Zweite, das mit genau 16 Strichen erstellt wird, ist sehr aufschlußreich. Es bedeutet ‘begreifen, verstehen; es stünde für Tagesanbruch, also das xiao.
– Interessant ist das dritte Zeichen, das mit 8 Strichen entsteht. Es drückt schon seit der Stunde seiner Geburt eine Vision aus, die ein ganzes Volk aus unserer eurokratischen Sichtweise heraus als Meilenstein zukünftiger Revolutionen im Reich der Mitte stehen könnte: die Welle oder Schwingung, (ohne Artikel) kurzum ‘Bo’. Das klingt schon etwas bedrückend, oder?
Bo-OM?
Das Reich der Mitte, das ihr aktuelles Wachstum beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) oder Direktinvestitionen (FDI) per Knopfdruck präsentiert, hat kein Problem mit der Ernennung Liú Xiaobos zum Nachfolger von Barack Obama.
Status Quo?
Der Status quo eines Friedensnobelpreisträgers, zeitgleich als Verbrecher im Umerziehungslager? Warum ist so und weshalb nur auf dem asiatischen Kontinent mitten im Reich der Mitte?
Flux wird daher das chinesische Strategem Nr. 6 entlehnt: im Osten lärmend, und (zeitgleich) im Westen angreifen. Kaum wahrnehmbar wird der Welt wieder einmal bewußt, dass jene so wichtigen Ressourcen z.B. für die IT- oder Solarindustrien in Afrika oder Brasilien unter neue Kontrolle gebracht wurden. Die Bitte von Regierungen nach Einhaltung von WTO-Standards wird aber mit unerschrockenem Furchtgrinsen (siehe Foto) eindeutig vor den Augen von Botschaftern aus aller Welt abgebügelt.
Sind Menschenrechte international festgeschrieben?
Menschenrechte sind ganz besondere Rechte, die international verschiedenartig auslegbar sind (u.a. Tenor des Sprachrohrs Zhong Guos).
So gesehen, ist die Würde und Freiheit des Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo unantastbar; und, nur ein Wunder kann dem anders denkenden Häftling in seiner ausweglosen Situation nahe bei Sibirien gelegen inhaftiert, dann noch helfen, bald seiner Heimat entkommen zu können.
Aber, Menschenrechte, wie etwa das Wahlrecht wählen zu dürfen oder gewählt zu werden, sind für Häftlinge meines Wissens weltweit beschränkt!
Eines ist sicher: der Preis ist hoch.
Jener Staat, der den asgerufenen Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo bei sich später beheimaten wollte, riskierte bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen in der Zukunft von seiner jetzigen Heimat als eine Art Gegenreaktion, die wohl schwer nachvollziehbar wäre, kaum mehr berücksichtigt zu werden.
Die Aussage aus dem Reich der Mitte über die sensationelle Wahl Liu Xiaobos: ‘Can this create a problem for China? [Kann das ein Problem für China sein?] Ferner höre ich… ‘The Nobel Peace Prize for Liu Xiaobo does not mean that they really have one’. [Der Nobelpreis für Liu Xiabo involviert nicht, dass man wirklich ein Problem damit hat.]
